KTV gelingt die Sensation in Heidelberg
Mit 51:20 gelingt der KTV Ries auswärts gegen den klaren Favoriten Heidelberg ein überaus deutlicher Sieg. Mit einem guten Wettkampf gelingt den Nördlinger Turnern der zweite Saisonsieg und damit auch eine Verbesserung auf Rang 4 in der Tabelle. Und auch die Topscorerwertung spiegelt die Nördlinger Stärke wieder. Mit Ilya Kibartas, Arian Trieb und Maurice Praetorius war das Podest klar in Rieser Hand.
Die Voraussetzungen waren für die Turner der KTV Ries bei der ersten Auswärtsaufgabe in der Herbstrunde alles andere als optimal. Neben Philip Schmid, welcher verletzungsbedingt ausfiel, konnte auch Jakob Mayer aus privaten Gründen nicht mit nach Heidelberg fahren. Auch die bisherigen Leistungen sprachen eine deutliche Sprache und ließen die KTG Heidelberg als klaren Favorit erscheinen und so fuhr das Rieser Team mit nicht allzu großen Hoffnungen in die Neckarstadt. Aber wie so oft im Sport machen schon kleine Veränderungen einen signifikanten Unterschied aus und so gelang der KTV Ries ein überaus überzeugender Sieg, der für die restliche Saison noch spannende Wettkämpfe verspricht. Schon zu Beginn eine Umstellung für das Trainerteam um Roland Grimm, Jürgen Wundel und Wolfgang Eichmeier, als der Gegner die Wahl um das Startrecht gewann und so am Boden vorlegen durfte. Allerdings zeigte hier Arian Trieb, dass er auch nachturnen kann und konnte seinem Gegner direkt vier Scorepunkte abnehmen. Auch im Duell mit Ilya Kibartas hatte der Heidelberger Kontrahent keine Chance und so wechselten weitere fünf Punkte ins Rieser Lager. Mit Lukas Leonhardt kam der dritte Turner der KTV Ries fehlerfrei durch seine Kür und es gab folgerichtig einen weiteren Zähler vom Kampfgericht. Seinen ersten Bodeneinsatz in diesem Jahr hatte Andreas Hofer im letzten Duell am Boden. Trotz einer sauberen Übung konnte er seinen Gegner nicht ganz in Schach halten und es gab die ersten Punkte für den Gastgeber. Trotzdem war das 10:4 am Auftaktgerät ein guter Start in den Wettkampfabend. Mit einem 8:2 am Pauschenpferd wurde aber direkt der ganze Vorsprung wieder aufgebraucht. Maurice Praetorius machte begann hier für die KTV Ries am Zittergerät, kam aber sehr gut durch seine Übung. Trotzdem sahen die Kampfrichter seinen Duellpartner besser und es gab drei Scorepunkte für den Gegner. Die gleiche Anzahl konnten die Gastgeber im zweiten Duell nochmals abgreifen, welches Lukas Leonhardt bestritt, aber mit einem Absteiger einen nicht ganz optimalen Durchgang erwischte. Auch nach dem Wechsel des Startrechts lief es eher bescheiden auf Rieser Seite, musste Ilya Kibartas doch direkt zweimal das Gerät verlassen und gab damit seinem Gegner die Chance auf einen Punktegewinn. Die einzigen Zähler für das Rieser Team am zweiten Gerät sicherte dann Sven König mit einer gut vorgetragenen Übung. Dies führte zum zwischenzeitlichen 12:12 vor den Ringen. Aber hier legte die KTV wieder los wie schon zuvor am Boden und schickte mit Ilya Kibartas ihren stärksten Turner ins Rennen. Dieser zeigte eine Übung auf Weltklasseniveau und bekam vollkommen zu Recht fünf Punkte vom Kampfgericht. Auch Arian Trieb überzeugte mit seiner Übung die Kampfrichter mehr als sein Gegner und so gab es weitere vier Punkte auf das Rieser Konto. Und nochmals fünf Punkte erzielte Maurice Praetorius um dritten Duell, da er sich ebenfalls keine Fehler bei seiner Kür leistete. Mit einer ebenso fehlerfreien Vorstellung beendete Roland Hagner das Ringeturnen für die KTV Ries, hatte aber mit dem stärksten Heidelberger ein schwieriges Duell zu bestreiten und damit wechselten die ersten drei Punkte an diesem Gerät an die Hausherren. Das 14:3 am Kraftgerät Ringe war ein deutliches Zeichen, dass man sich nicht vom Favoriten einschüchtern lassen will und so ging es deutlicher als erwartet mit einer 26:15 Führung in die Pause.
Nach dieser war auch der Sprung wieder fest in Rieser Hand, konnte dieser doch ohne Punktverlust gewonnen werden. Arian Trieb eröffnete die zweite Wettkampfhälfte in Heidelberg mit einem guten Sprung und holte damit den ersten Zähler für die Rieser Mannschaft. Einen mehr, zwei Scorepunkte, konnte Maurice Praetorius mit seinem Kasamatsu am vierten Gerät dem Punktekonto der KTV Ries hinzufügen. Auch Sven König hatte mit seinem Gegner keine Probleme und steuerte weitere drei Punkte bei. Zum Schluss zeigte Ilya Kibartas wieder Turnen der Weltklasse und brachte damit seinem Team nochmals vier Zähler ein. Mit 36:15 wurde an den Barren gewechselt und der Wettkampf wurde punktemäßig langsam etwas einseitig, dies ging aber weder zu Lasten der Spannung als auch dem Niveau auf dem geturnt wurde wenig Abbruch.
Und am vorletzten Gerät machte die Mannschaft aus Nördlingen direkt weiter mit dem Punktesammeln. Dies ging zwar mit 5:2 nicht so deutlich aus wie die beiden vorherigen Durchgänge, trotzdem konnte der Vorsprung weiter ausgebaut werden. Mit einer sauberen Übung bekam Arian Trieb seinen Gegner unter Kontrolle und konnte mit einem leichten Vorsprung einen Punkt für seine Mannschaft sichern. Im zweiten Duell setzte die KTV gleich Ilya Kibartas um gegen den stärksten Heidelberger auch zu punkten. Dies gelang dem russischen Turner auch und es gab weitere zwei Punkte für die KTV. Diese mussten allerdings direkt danach wieder abgegeben werden, obwohl Maurice eine gute Übung ablieferte. Doch Stefan Braun konnte bei seinem ersten Einsatz an diesem Tag, diese postwendend wieder ins eigene Lager holen. 41:17 war dann schon ein komfortabler Vorsprung vor dem letzten Gerät und der Wettkampf war damit eigentlich schon entschieden, trotzdem galt es nochmals, konzentriert das Reck anzugehen um auch dort die Gerätewertung zu gewinnen. Dies gelang Arian Trieb äußerst überzeugend und so brachte seine Übung erneut drei Punkte ein. Auch Maurice stand hier seinem Mannschaftskollegen in nichts nach und konnte ebenfalls drei Scores beisteuern. Thomas Radler konnte in seinem Duell trotz einer guten Kür keine Punkte gewinnen. Die drei Zähler sicherte sich sein Kontrahent, diese sollten aber auch die Einzigen an diesem Gerät bleiben. Das Finale bestritt Ilya Kibartas an diesem Abend und zeigte wieder einmal sein ganzes Können und beendete zusätzlich den Wettkampfabend mit einem Dreifachsalto in den Stand, was dem Team weitere vier Punkte zum Endstand von 51:20 einbrachte. Damit konnten die Rieser einen spannenden Wettkampf letztendlich deutlich gewinnen und nebenbei auch fünf Gerätewertungen, welche durchaus noch wichtig werden können. Nächste Woche geht es dann in heimischer Halle gegen die KTT Oberhausen, wo der dritte Saisonsieg eingefahren werden soll.