Spannung pur zum Herbstrundenauftakt
Beim ersten Wettkampf im zweiten Saisonteil turnt die KTV stark auf und kann den Wettkampf gegen die TSG Grünstadt bis zum letzten Duell offen gestalten. Schlussendlich muss man sich dem Favoriten aus der Pfalz dann aber doch mit 33:37 geschlagen geben, welcher sich damit den zweiten Tabellenrang sicherte. Den Topscorer des Abends stellte mit Ilya Kibartas dann aber die KTV Ries und sicherte sich damit, neben zwei Gerätesiegen, auch diesen Titel.
Eigentlich ging man im Lager der KTV Ries davon aus, dass der Abend deutlicher zu Gunsten der Gäste aus Grünstadt verlaufen würde, welche als klarer Favorit auf den Vizemeistertitel gehandelt werden. Auch, dass sie ihren rumänischen Weltmeisterschaftsteilnehmer mitgebracht hatten, sprach eher dafür, dass es an diesem Abend für das Rieser Team hauptsächlich um Gerätepunkte ging als um den Gesamtsieg zu kämpfen. Dass die Nördlinger Turner zur Halbzeit noch die Führung innehatten und auch danach das Gästeteam sich nicht groß absetzen konnte, brachte diesem ersten Wettkampf im Herbst sehr viel Spannung. Einziger Wehmutstropfen an diesem Abend war die frühe Verletzung von Philip Schmid, welcher den Riesern wahrscheinlich länger fehlen wird.
Am Boden startete das Team des Trainergespanns Roland Grimm, Jürgen Wundel und Wolfgang Eichmeier äußerst vielversprechend in den Wettkampfabend. Gleich zu Beginn legte Arian Trieb mit einer schwierigen und doch sauberen Übung vor, was direkt vier rote Punkte bedeutete und die Führung für die Rieser. Auch Jakob Mayer turnte fehlerfrei durch seine Kür und zeigte erstmals den Doppelsalto, was einen höheren Ausgang bringt. Damit konnte auch er sein Duell gewinnen und weitere zwei Punkte für das Team erzielen. Im dritten Duell ging es dann für Philip Schmid ans Gerät, welcher bis zu seiner Schlussbahn ebenfalls eine gute Übung zeigte. Bei der abschließenden zweieinhalbfachen Schraube stürzte er und zog sich dabei eine Verletzung am Knie zu, was deutlich schlimmer war, als die verlorenen vier Punkte. Denn diesen Verlust konnte Ilya Kibartas mit einem Fünfer wieder wettmachen. Und so konnte die Heimmannschaft das erste Gerät überraschend deutlich mit 11:4 für sich entscheiden.
Am Pauschenpferd lief es für die KTV nicht ganz so optimal wie am Boden, trotzdem gewann die TSG mit 10:7 den zweiten Gerätedurchgang nur knapp. Lukas Leonhardt bestritt das erste Duell und musste mit einem Absteiger in seiner Übung das Duell an seinen stark aufturnenden Kontrahenten verloren geben. Das zweite Duell ging aber wieder direkt an die Rieser. Hier zeigte Maurice, welcher in diesem Jahr seinen ersten Wettkampf für die KTV bestritt, sein ganzes Können und konnte seinem Gegner damit zwei Punkte abknüpfen. Durch den Wechsel des Startrechts, war die KTV wieder gefordert und schickte mit Ilya Kibartas ihren stärksten Turner ans Gerät. Dieser kam fehlerfrei durch seine Kür und erzielte damit direkt fünf Punkte für seine Mannschaft. Im letzten Duell lief es nicht optimal für Jakob Mayer, der mit zwei Stürzen zu kämpfen hatte und damit seinem Gegner die Vorlage lieferte die soeben verlorenen Punkte postwendend zurückzuholen. Trotzdem lag die KTV damit nach zwei Geräten noch immer mit 18:14 Punkten in Führung.
An den Ringen waren wieder ausgeglichene Duelle zu sehen, aber auch hier waren die Gäste etwas besser und sicherten sich am letzten Gerät vor der Pause den zweiten Gerätesieg. 4:2 Punkte standen am Ende der vier Duelle für die Gäste zu Buche. Mit Arian Trieb wurde das Gerät eröffnet und ihm gelang dank einer sauberen Übung ein Remis in der ersten Gegenüberstellung. Die ersten drei Punkte gab es für die Gäste in der zweiten Paarung, welche Maurice für die Rieser bestritt. Ihm gelang nach einer sonst sehr guten Übung sein Abgang nicht hundertprozentig, was den Verlust der Punkte zur Folge hatte. Mit Ilya Kibartas konnten aber wieder zwei Punkte geholt werden und der Abstand auf drei Punkte gehalten werden. Im letzten Duell vor der Pause hatte Sven König seinen ersten Einsatz an diesem Abend. Am Ende seiner Übung konnte sahen die Kampfrichter seinen Gegner leicht besser und so wechselte nochmals ein Zähler an das Gästeteam die damit den Rückstand vor der Pause auf zwei Punkte verkürzen konnten, zum zwischenzeitlichen 20:18.
Nach der Pause gab es dann nach einem 2:7 am Sprung auch den Führungswechsel. Wieder einmal machte Arian Trieb den Auftakt, konnte seinem Gegner aber nicht ganz die Stirn bieten, was einen weiteren Punkt Verlust bedeutete. Mit Ilya Kibartas gelang dem Rieser Team der einzige Punktegewinn am vierten Gerät, da auch Maurice, welcher trotz Knieprobleme kurzfristig einsprang, drei Punkte abgeben musste. Ebenso wie Sven, welcher zwar einen guten Sprung zeigte, aber vom Schwierigkeitsgrad nicht mit seinem Gegner mithalten konnte.
Mit 9:7 konnten die Grünstädter Turner am fünften Gerät, dem Barren, ihren nun erlangten Vorsprung noch etwas ausbauen. Arians Sturz beim Abgang wurde von seinem Gegner genutzt um weitere vier Zähler ihrem Punktekonto hinzufügen zu können. Maurice Praetorius konnte sein Duell aber wieder gewinnen, was drei Zähler für das Rieser Konto bedeutete. Auch Ilya Kibartas hatte keine Probleme mit seinem Gegner und so kamen weitere vier Punkte hinzu. Schlussturner Stefan Braun hatte mit der rumänischen Verstärkung der Gäste eine schwierige Aufgabe vor sich und so war es nicht verwunderlich, dass er fünf Punkte abgeben musste.
Mit 29:34 aus Rieser Sicht ging es an das Königsgerät, das Reck, was auch den Abschluss jedes Wettkampfes bedeutet. Hier schafften Ilya Kibartas im Duell der Ausländer ein Remis. Drei Punkte von Maurice verkürzten den Abstand auf zwei Punkte. Da auch Arian sein Duell mit einem Punkt gewinnen konnte, wurde der Rückstand weiter verkürzt. Ein Zähler Unterschied vor der letzten Paarung ließ das Spannungslevel nochmals ansteigen. Mit Thomas Radler schickte die KTV ihren erfahrensten Turner ans Gerät, welcher mit einer sehr sauberen Übung vorlegte. Aber auch die TSG hatte noch einen Joker in der Hinterhand und dieser konnte dank eines höheren Schwierigkeitsgrades das abschließende Duell zu seinen Gunsten entscheiden. Damit war auch der Wettkampf verloren, welcher allerdings Hoffnung für die kommenden Aufgaben gibt, welchen im Kampf um den Klassenerhalt deutlich mehr Bedeutung beigemessen wird.